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Ziel und Funktion der App

Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen stets im Gleichgewicht sein. Dieses Gleichgewicht ist notwendig für den sicheren und stabilen Betrieb unseres Stromnetzes. Der zunehmende Anteil wetterabhängiger Energien bei der Stromerzeugung, wie Wind- und Solarenergie, sowie aktuelle geopolitische Entwicklungen stellen die Sicherung der Stromversorgung vor Herausforderungen.


Privathaushalte machen rund ein Viertel unseres Stromverbrauchs aus. Indem Privatpersonen Strom sparen oder den eigenen Verbrauch verschieben, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Stromnetzes. Schon vermeintlich kleine Maßnahmen können in Summe dazu beitragen, das Gleichgewicht im Stromnetz zu halten sowie Kosten und CO2 zu sparen.


Die StromGedacht-App informiert rechtzeitig, wenn eine angespannte Situation im Stromnetz vorhergesagt wird. Zusätzlich wird geteilt, in welchen Zeiten flexibel einsetzbare Stromverbraucher besonders günstig und mit minimalen CO2-Emissionen genutzt werden können.

Die StromGedacht-App verteilt die Stabilisierung des Stromnetzes auf viele Schultern und sensibilisiert für das Thema „Stromnetz” im Allgemeinen. Durch die transparente Kommunikation des Netzzustands bindet die App einen weiteren Akteur ein, der einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten kann – die Bevölkerung. Dazu gibt die App konkrete Tipps, wie, d.h. wohin bzw. wann, verschoben werden kann.


StromGedacht ist keine Warn-App. Sie dient ausschließlich der Sensibilisierung und Prävention und soll TransnetBW bei angespannten Situationen im Stromnetz unterstützen. Hierfür wird mit bis zu zwei Tagen Vorlauf über solche Situationen informiert. So kann die Bevölkerung ihren Stromverbrauch anpassen und helfen, Kosten und CO2-Emissionen einzusparen sowie das Netz zu entlasten.

Die App gibt mit vier unterschiedlichen Farben (Grün, Supergrün, Orange, Rot) an, wann du bei der Reduktion von Kosten und CO2-Emissionen sowie der Netzstabilisierung unterstützen kannst. Grün signalisiert den Normalbetrieb, du musst nichts weiter tun. Wird für die Zukunft eine angespannte Situation vorhergesagt, zeigt die App für diesen Zeitraum Orange oder Rot. Eine supergrüne Zeitspanne zeigt hingegen an, dass ein besonders hoher Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix vorhanden ist. Dein Stromverbrauch sollte also möglichst in diese Zeiträume verlegt werden.


Eine orangene oder rote Farbe heißt nicht, dass mit Stromabschaltungen zu rechnen oder die Stromversorgung nicht gesichert ist. Es signalisiert aber, dass TransnetBW teure Maßnahmen und/oder CO2-intensivere Maßnahmen ergreifen muss, damit die Stabilität im Netzbetrieb erhalten bleibt.


Die orangene Phase bedeutet, dass ein Netzengpass in Baden-Württemberg vorhergesagt wird, zu dessen Beseitigung TransnetBW mehr Maßnahmen als gewöhnlich ergreifen muss. Ein Netzengpass entsteht beispielsweise, wenn die innerdeutschen Kapazitäten des Stromnetzes nicht ausreichen, um den überschüssigen Windstrom in den Südwesten zu transportieren. Reduziere bei Orange bitte deinen Stromverbrauch, um den Bedarf an konventionell erzeugter Energie und Stromimporten zu verringern, die wir zur Netzstabilisierung brauchen. So reduzieren wir gemeinsam Kosten und CO2-Emissionen. Stromabschaltungen sind nicht zu befürchten.


Die rote Phase bedeutet, dass Prognosen des Strommarktes eine zu geringe Erzeugung für die Nachfrage in Baden-Württemberg vorhersagen. Reduziere bei Rot bitte deinen Stromverbrauch. So begegnen wir gemeinsam einem Strommangel und helfen, die Versorgung abzusichern.


So kann die Bevölkerung nicht nur bei der Netzstabilisierung mithelfen, sondern gleichzeitig auch die Kosten und die CO2-Emissionen reduzieren. Aktuell müssen die Netzbetreiber häufig auf fossil befeuerte Kraftwerke zur Netzstabilisierung zurückgreifen, um fehlende Transportkapazitäten zu kompensieren. Diese sind teuer und werden über den Strompreis bei allen Verbraucherinnen und Verbrauchern spürbar. Dem wirkt der angepasste Stromverbrauch entgegen, zu dem die App anleitet.

Die App zeigt einen farblich und mit einem Symbol gekennzeichneten Status für die nächsten zwei Tage an. Für einen längeren Zeitraum sind Vorhersagen wegen täglicher Schwankungen zu ungenau. Die Farbe wird anhand vieler verschiedener Parameter bestimmt: Neben unterschiedlichen Verbrauchsgewohnheiten spielt auch die Wettervorhersage eine Rolle. Die App weist auch mithilfe von Push-Nachrichten auf Veränderungen der Farbe hin.


Neben dem Status wird in der App zusätzlich die Residuallast prognostiziert, also der Teil des Stromverbrauchs der nicht aus erneuerbaren Energien kommt.

Angespannte Situationen entstehen durch ein Ungleichgewicht im Stromnetz: Es ist nicht genügend Strom dort, wo er gebraucht wird. Dann bittet dich die App um einen Beitrag. Durch die frühestmögliche Information kannst du dich vorbereiten. So können z. B. die Wasch- oder Spülmaschine meist früher oder später laufen. Besitzt du ein E-Auto oder E-Bike, kann das häufig ohne Komforteinbußen zu einem anderen Zeitpunkt geladen werden.


Indem du deinen Stromverbrauch aus den orangenen oder roten Phasen in eine Supergrün-Phase verschiebst, verbrauchst du in einer angespannten Netzsituation weniger Strom und leistest so einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes.

Privathaushalte haben einen großen Einfluss auf den Netzzustand. Auf sie entfällt rund ein Viertel des Stromverbrauchs. Wenn viele Haushalte einen kleinen Beitrag leisten und ihren Verbrauch reduzieren und hauptsächlich in die Supergrün-Phasen verlegen, kann das Netz entlastet sowie Kosten und CO2-Emissionen gesenkt werden.


Das Prinzip der StromGedacht-App funktioniert auch anderswo: In Kalifornien werden seit mehr als 20 Jahren bei angespannten Netzsituationen sogenannte Flex Alerts ausgerufen, die die Bevölkerung um Verschiebung des Stromverbrauchs bitten. In Frankreich gibt es ein ähnliches System. In beiden Ländern haben sich viele Menschen beteiligt und so das Stromnetz stabilisiert. In Frankreich konnte eine entsprechende Aufforderung die Stromnachfrage schon um 800 Megawatt reduzieren. Das entspricht der Leistung eines mittelgroßen Kernkraftwerks. Für die Sicherstellung der Netzstabilität ist das ein sehr großer und effizienter Beitrag.

Die StromGedacht-App baut auf deiner Motivation auf, einen freiwilligen, gesellschaftsrelevanten Beitrag zur Netzstabilisierung zu leisten. Alle profitieren, wenn das Netz stabil ist sowie Kosten und CO2-Emissionen reduziert werden können.


Viele private Handlungen, die Strom benötigen, lassen sich ohne großen Aufwand verschieben. Diese Art der Verbrauchsverschiebung ist eine kostengünstige Netzstabilisierung, die allen zugutekommt.

Alle können einen Beitrag zur Reduktion von Kosten und CO2-Emissionen sowie zur Netzstabilität leisten. Wir freuen uns, dass du dabei bist! Die App informiert dich auf der Startseite, wann du mitwirken kannst. Du erhältst eine Push-Nachricht, wenn eine angespannte Situation oder Supergrün-Phase für die nächsten Tage vorhergesagt wird und die Verschiebung deines Stromverbrauchs einen Beitrag leisten kann. Eine Anmeldung bei der App ist dafür nicht erforderlich, allerdings müssen die Push-Benachrichtigungen aktiviert werden.

Dieses Video erklärt die Funktionsweise: Wie funktioniert Redispatch? (youtube.de).

Die Herausforderung im deutschen Stromnetz besteht aktuell darin, dass die Stromerzeugung und der Stromverbrauch ungleich zwischen Nord- und Süddeutschland verteilt sind. Während wir regelmäßig durch die Windenergie hohe Erzeugungsüberschüsse im Norden haben, gibt es Situationen, an denen im Süden zur gleichen Zeit der Bedarf nicht vollständig aus eigener Kraft gedeckt werden kann. Hier müssen dann konventionelle Kraftwerke (Gas, Kohle) aktiviert und/oder Strom aus dem Ausland zugekauft werden. Dies ist nicht sinnvoll, weil es zu erhöhten Kosten führt und/oder, je nach beschaffter Energieart, CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern freisetzt.


Aufgrund der derzeit noch nicht bedarfsgerecht ausgebauten Netzinfrastruktur zwischen Nord- und Süddeutschland gelingt es bisher nicht, die vorhandenen Überschüsse aus dem Norden vollständig in den Süden zu transportieren. Dieses wäre aber volkswirtschaftlich wünschenswert, da dieser „grüne Strom” im Süden benötigt wird. Auch werden im Norden in bestimmten Situationen Windkraftanlagen abgeregelt (deaktiviert), weil die Infrastruktur den überschüssigen Strom nicht abtransportieren kann, so dass bereits vorhandene Erzeugungspotenziale nicht genutzt werden können.


Mit der StromGedacht-App können wir durch unser Handeln in entsprechenden Situationen einen Beitrag leisten, indem wir unsere Nachfrage reduzieren, verschieben und so die Leistung verringern, die von konventionellen Kraftwerken oder durch Stromimporte bereitgestellt werden müssen, um die fehlenden Transportkapazitäten auszugleichen.

Für einen vorhergesagten Netzengpass muss durch TransnetBW rasch eine Lösung gefunden werden - ein sogenannter Redispatch wird geplant (siehe Frage „Was ist ein Redispatch“). Dieser ist allerdings mit hohen Kosten verbunden, da die angewiesenen Kraftwerke entschädigt werden müssen oder Strom zu den dann geltenden Marktpreisen importiert werden muss. Diese Kosten spiegeln sich in den Netznutzungsentgelten wider, die über Umlagen von allen Stromkunden bezahlt werden müssen. Die Vermeidung von Redispatch ist damit im Interesse aller.

Der europäische Strommarkt ist sehr komplex. Vereinfacht ausgedrückt: Bei großem Angebot erneuerbarer Energien – wenn beispielsweise viel Wind im Norden weht, während die Nachfrage nicht steigt – können zwei Dinge gleichzeitig auftreten: Erstens sinken an der Strombörse die Erzeugungspreise. Das führt dazu, dass konventionelle Kraftwerke (auch solche in Baden-Württemberg) zu diesen Preisen keine Leistung mehr auf dem Strommarkt anbieten. Der Strom wird also überwiegend in Norddeutschland erzeugt.


Zweitens reichen die Transportkapazitäten des Übertragungsnetzes aber nicht aus, um das große Stromangebot aus dem Norden in den Süden zu transportieren. Um das Netz zu stabilisieren, nutzen die Übertragungsnetzbetreiber das Instrument des so genannten Redispatch (TransnetBW erklärt: Wie funktioniert Redispatch? (youtube.com)).


Je nach Verfügbarkeit muss der nicht-transportierbare Windstrom mittels (Reserve-)Kraftwerke oder über zusätzliche Importe aus dem Ausland ersetzt werden – darum kümmern sich in Deutschland die Übertragungsnetzbetreiber wie TransnetBW. So ein Redispatch ist je nach Erzeugungsart einerseits teuer – und teilweise auch klimaschädlich, denn oft werden dazu ältere fossile Kraftwerke eingesetzt.

Hintergründe zur App

Die Versorgungssituation im letzten Winter war angespannt. Zu diesem Ergebnis kamen im Vorhinein die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW in einer Sonderanalyse, in der sie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die Systemstabilität und Versorgungssicherheit für den Winter 2022/2023 untersucht haben.


Eine erneute angespannte Lage im kommenden Winter ist möglich. Deswegen ist es wichtig, Mechanismen wie die StromGedacht-App zu etablieren, mit denen ein Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet werden kann.


Jede Stunde im Betriebsprozess der Übertragungsnetze wird mehrfach geplant; erst ein Jahr im Voraus, dann einen Monat und dann eine Woche im Voraus, am Vortag und am Tag selbst. All diese Stufen im Prozess bis hin zum Echtzeitbetrieb haben ihre eigenen Werkzeuge. Auf diese Weise haben die Übertragungsnetzbetreiber die Netzsituation stets unter Kontrolle.

Die Übertragungsnetzbetreiber nutzen alle Werkzeuge, die ihnen zur Verfügung stehen, um die Netzstabilität auch bei steigendem Strombedarf und höherem Anteil erneuerbarer Energien zu gewährleisten. Zentral ist der Ausbau der Stromnetze. Mit großen Projekten wie SuedLink oder ULTRANET wird die Netzinfrastruktur an die neue Erzeugungsstruktur angepasst. Aber auch Netzoptimierungs- und -verstärkungsmaßnahmen helfen, das Netz leistungsfähiger zu machen. Zusätzlich bindet die StromGedacht-App die Bevölkerung in die Netzstabilisierung ein. Durch konkrete Handlungsempfehlungen wird es allen ermöglicht, den eigenen Stromverbrauch an den jeweiligen Netzzustand anzupassen und somit zu helfen, das Stromnetz auch in angespannten Situationen stabil zu halten. Zudem können so Kosten und CO2-Emissionen reduziert werden.

Die TransnetBW GmbH mit Sitz in Stuttgart hat die App entwickelt. Als einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland betreibt TransnetBW das Strom-Übertragungsnetz in Baden-Württemberg. Mit diesem Transportnetz sichert das Unternehmen die Stromversorgung in der Region, in Deutschland und in Europa. TransnetBW steuert und kontrolliert die Energieflüsse im Netz, sorgt für Instandhaltung, Netzplanung und Netzentwicklung. Zahlreiche Stromhändler, Kraftwerks- und Verteilnetzbetreiber im In- und Ausland zählen zu den Kunden und Partnern.

Du kannst dich auf der Website von TransnetBW auf dem Laufenden halten. Generelle Informationen zum Zustand der Netze gibt es auch bei der Bundesnetzagentur. Mit der NINA-Warn-App des Bundes erhältst du zudem wichtige Warnmeldungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für unterschiedliche Gefahrenlagen. Die Webseite zur StromGedacht-App heißt www.stromgedacht.de.

Die TransnetBW GmbH, die die StromGedacht-App anbietet, ist Übertragungsnetzbetreiberin und nur für Baden-Württemberg zuständig. Die anderen Teile von Deutschland werden durch die drei anderen Übertragungsnetzbetreiber abgedeckt. Mehr dazu erfährst du hier: Übertragungsnetzbetreiber (netzentwicklungsplan.de).

Fragen zur Installation und technischen Problemen mit der App

Die App ist kostenlos. Der Datenverbrauch für die Installation und Nutzung der App kann jedoch Kosten verursachen. Informationen hierzu erhältst du bei deinem Telekommunikationsanbieter.

Falls es zu angespannten Situationen im Netzbetrieb kommen könnte, möchte dich die StromGedacht-App schnell informieren, ebenso bei einer anstehenden Supergrün-Phase. Mit aktivierten Push-Benachrichtigungen kann dir die App Informationen schicken, ohne dass die App geöffnet werden muss.

Wenn du die App nach dem Download zum ersten Mal öffnest, wirst du um Zustimmung zu Push-Benachrichtigungen gebeten. Dabei kannst du in den App-Einstellungen detailliert einstellen, bei welchen Ereignissen du per Push-Nachricht informiert werden möchtest.

Das ist keine schlechte, sondern eine sehr gute Nachricht. Denn das Stromnetz ist stabil und bei Supergrün ist der Anteil erneuerbarer Energien besonders hoch.. Der grüne Netzstatus ist der Regelfall. Nur selten springt der Status in den orangenen oder roten Zustand um. Du kannst die Push-Benachrichtigungen aktivieren, damit dich die App aktiv über Änderungen des Netzzustands informiert. Beispiele dafür, wie die App im supergrünen, orangenen oder roten Netzstatus aussieht, findest du auf den jeweiligen Unterseiten.

Android und iOS sind die am stärksten verbreiteten Betriebssysteme. Aus technischen Gründen wurde die App für diese zwei Betriebssysteme entwickelt. Es ist in Planung, die StromGedacht-Daten künftig auch auf dieser Homepage anzuzeigen.

Deinstalliere die App und lade sie neu herunter. Falls die Probleme weiter auftreten, kannst du uns über stromgedacht@transnetbw.de kontaktieren. Bitte gib dabei die Typbezeichnung deines Geräts sowie die Version des Betriebssystems an.

Wir freuen uns über Rückmeldungen, um die App weiter verbessern zu können. Du kannst uns eine Nachricht an stromgedacht@transnetbw.de schreiben.

Die StromGedacht-API steht hier zur Verfügung.

Es ist in Planung, die StromGedacht-Daten künftig auch auf dieser Homepage anzuzeigen.

Neben den Privathaushalten, die die StromGedacht-API beispielsweise in ihre Smart-Home-Systeme integrieren können, stellen wir die Daten im Rahmen einer B2B-API auch in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmen und Organisationen zur Verfügung.


Bei Interesse an einer solchen Kooperation, stellen Sie gerne eine Anfrage an stromgedacht@transnetbw.de.

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Die Stromversorgung steht vor Herausforderungen – hol dir die StromGedacht-App, um jederzeit über den Status des Stromnetzes informiert zu sein und mitzuhelfen!

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